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MIPIM 2022 in Cannes – Rückblick von CEO Dr. Leonard Meyer zu Brickwedde

2022-04-07

Liebe Freunde, liebe Kollegen, liebe Investoren,

erlauben Sie mir, Ihnen einige Eindrücke zu schildern, die ich kürzlich auf der MIPIM 2022 vom 15. bis 18. März in Cannes gesammelt habe. Diese bedeutende europäische Messe fand zum ersten Mal seit drei Jahren wieder statt. Wegen der Lockerung der Pandemie-Beschränkungen verlief die Messe mit 20.000 Besuchern, nur ein Viertel weniger als 2019, wieder fast normal. Im Oktober hatte sich zuvor die Expo Real aus München mit 19.000 Besuchern erfolgreich zurückgemeldet.

Japan war in Cannes sichtlich präsent. Es gab eine Wiederbelebung des Japanese German Real Estate Investment Roundtable Meeting, das seit 2015 alle zwei Jahre zu Beginn von MIPIM und Expo Real stattfindet. Japanische Investoren, Developer und das Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus (MLIT) nahmen aufgrund der strengen nationalen Quarantänebestimmungen per Videoschaltung teil.

Nach einer Auftaktpräsentation von Herrn Andreas Schulten vom deutschen Analyse-Spezialisten bulwiengesa AG diskutierten die Teilnehmer des Runden Tisches die möglichen Auswirkungen von COVID-19 und des russischen Krieges gegen die Ukraine auf die globale Investitionsdiversifizierung. In den Jahren 2020 und 2021 habe das grenzüberschreitende Transaktionsvolumen weiter zugenommen, aber es gebe bemerkenswerte Gewinner (Logistik und Wohnen) und offensichtliche Verlierer (Gastgewerbe und Einzelhandel), so hieß es.

Eine japanische Präsentation über Smart-City-Entwicklungen während der Konferenz “Focus on Asia” (mit mir als Moderator) am ersten MIPIM-Tag zog ein großes Publikum an. Shinichi Goto, Director, General Affairs Division, City Bureau, MLIT, stellte eine Raumplanungstechnologie für Zukunftsstädte zur Steigerung der Energieeffizienz und der Lebensqualität vor. Kazuya Sawamoto, CEO von Daiwa House Europe, präsentierte Japans erste Netto-Null-Energie-Siedlung Harumidai mit 65 Einzelhäusern auf 17 Hektar in Osaka.

Viele MIPIM-Besucher, darunter auch ich, waren sehr positiv davon überrascht, dass die “Japan Lounge” im Ausstellungsbereich nicht für den nationalen Immobilienmarkt warb. Stattdessen wurden in sechs sehr informativen Präsentationen die Erfahrungen und Erkenntnisse der Pandemie reflektiert und Lehren daraus gezogen. Dieser japanische Ansatz, die Pandemie nicht einfach hinter sich zu lassen, sondern sich auf künftige Virusbedrohungen vorzubereiten, war erfrischend und regte fast jeden zum Nachdenken an.

Die Präsentationen in der Lounge behandelten relevante Ergebnisse des “COVID-19 AI & Simulation Project”. Die Themen reichten von der Visualisierung von Kontaktrisiken bis hin zu Deep-Learning-basierten Modellen der Virusübertragung. Dieses laufende Regierungsprojekt zielt darauf ab, wirtschaftliche Aktivitäten und Präventionsmaßnahmen gegen die Virusausbreitung miteinander in Einklang zu bringen.

Während die Entwicklungen in der Ukraine in den meisten Diskussionen präsent waren, konzentrierten sich die MIPIM-Besucher darauf, alte Kontakte aufzufrischen und über die geschäftlichen Herausforderungen nachzudenken. Zum Beispiel ist das Thema ESG definitiv in den Mittelpunkt von Investitionsentscheidungen gerückt. Investoren, Bauherren und Aufsichtsbehörden sind immer noch auf der Suche nach einer klaren Definition des Begriffs und einem fairen Gleichgewicht zwischen Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren. Das Engagement für ESG ist jedoch inzwischen so stark, dass es sogar die aktuellen Bedenken über hohe Energiekosten überlagert.

Mit freundlichen Grüßen,
Leonard Meyer zu Brickwedde

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